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Tipps für die Pfotenpflege beim Hund

Die Pflege der Pfoten wird oft vernachlässigt und kann zu ernsthaften Problemen führen. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.

Wie wichtig sind die Pfoten für unsere Hunde?

Viele Hundehalter kämmen regelmäßig das Fell ihres Hundes, doch die Pfotenpflege bleibt meist außen vor. Dabei ist sie genauso wichtig wie die Fellpflege. Über die Pfoten findet täglich der direkte Kontakt mit der Umwelt statt. In erster Linie geht es hierbei natürlich um die Fortbewegung des Hundes, welche „barfuß“ und auf den Zehenspitzen stattfindet. Die Ferse befindet sich nicht auf der Standfläche, sondern ein gutes Stück oberhalb. Bei den Pfoten geht es aber nicht nur um die Mobilität, sondern sie übernehmen weitere wichtige Aufgaben.

Unter anderem dienen die Fettpolster unter der Hornhaut als Stoßdämpfer. Dadurch werden beim Gehen die Knochen und vor allem Gelenke geschont. Darüber hinaus liefern die Pfoten Informationen über die Beschaffenheit des Bodens und die Temperatur. Viele wissen nicht, dass Hunde nur in einem sehr begrenzten Umfang in der Lage sind zu schwitzen. Größtenteils versuchen sie sich mit Hecheln Abkühlung zu verschaffen. Die einzige Möglichkeit des Schwitzens ermöglichen die Pfoten, denn nur hier besitzt der Hund Schweißdrüsen. Das zeigt die Wichtigkeit von intakten Hundepfoten.

Beanspruchung der Pfoten

Bei der Pfotenpflege geht es um die Ballen, die Krallen und die Haare zwischen und um die Pfoten herum. Einen Großteil der Fläche machen die Ballen aus. Dabei handelt es sich um eine Verdickung der Haut, die 50mal stärker als die restliche Haut ist. Die Oberfläche ist so beschaffen, dass der Hund optimalen Halt auf unterschiedlichen Böden findet. Dazu verhilft auch die individuelle Beweglichkeit der Ballen.

Die Funktionalität der Ballen kann eingeschränkt sein, wenn sie nicht mehr weich und elastisch, sondern spröde und rissig sind. Dann kann das Auftreten schmerzen, die Haftung und Schweißfunktionalität beeinträchtigt, sowie der Informationsaustausch zur Umwelt gestört sein. Als Ursache hierfür kommen unterschiedliche Umwelteinflüsse in Frage. Im Winter sind dies vor allem Streusalz, Eis und Rollsplitt. Im Sommer können Dornen, Steine, Scherben und heiße Untergründe den Pfoten zusetzen. Da eine einwandfreie Funktionalität der Ballen für den Hund von großer Bedeutung ist, sollten sie regelmäßig überprüft werden. Anzeichen für eine Beeinträchtigung kann beispielsweise sein, wenn der Hund häufig an ihnen leckt oder daran herumknabbert. Spätestens dann, aber am besten wöchentlich, solltest du die Ballen inspizieren.

Pflege der Ballen

Die Ballenpflege ist vor allem im Winter wichtig, denn eisige Temperaturen, Rollsplitt und Streusalz greifen die Ballen an. Sobald sich darin kleine Risse befinden, kann das Salz eindringen, was sehr schmerzhaft ist. Zum einen kann es zu Entzündungen kommen, zum anderen ist es ungesund, wenn die Hunde ihre Pfoten ablecken. Daher sollten sie nach einem Spaziergang mit einem Waschlappen oder unter fließend Wasser gereinigt werden. Zudem empfiehlt sich die Verwendung einer Pfotencreme.

Greife nicht zu Melkfett oder Vaseline. Diese werden auf Basis von Mineralöl hergestellt. Das bringt mehrere Nachteile mit sich: Das Ablecken ist ungesund, die Inhaltsstoffe stehen im Verdacht krebserregend zu sein und die Produkte verschließen die Poren der Ballen. Dadurch kann die Thermoregulierung des Hundes beeinträchtigt werden. Im Handel gibt es zahlreiche gute Pfotencremes. Die Pfoten seines Hundes sollten es einem wert sein, hier gegebenenfalls ein paar Euros mehr zu investieren. Die Creme kann prophylaktisch vor einem Spaziergang aufgetragen werden. Je nach Zustand der Ballen kannst du sie zudem auch nach dem Gassigehen erneut verwendet. Sie hat einen Effekt ähnlich wie das Eincremen der Hände nach dem Abwasch.

Pflege der Krallen

Zur Pfotenpflege gehört auch die Pflege der Krallen. Diese fällt bei Hunden sehr unterschiedlich aus. Bei manchen ist sie nur selten notwendig, denn ihre Krallen wetzen sich draußen ab, wie es bei Wölfen und Wildhunden der Fall ist. Wer dagegen hauptsächlich Teppichboden, Wiese oder weichen Waldboden kennt, bei dem wachsen die Krallen beinahe ungehemmt. Deutlich zu hören ist dies, wenn der Hund über einen glatten Fußboden läuft. Dann entsteht bei jedem Schritt ein Klackergeräusch. Hunde können im Gegensatz zu Katzen ihre Krallen nicht einziehen, weshalb sie hörbar über den Boden schleifen. Zum einen kann dies zu Kratzern im Parkett führen, vor allem aber geht es um die Gesundheit des Hundes. Zu lange Krallen verhindern eine optimale Bodenhaftung, führen zu Schmerzen im Krallenbett und bergen die Gefahr, dass der Hund beispielsweise in einem fransigen Teppich hängen bleibt und sich eine Kralle ausreißt.

Deshalb sollten Hundekrallen bei Kontakt mit dem Boden geschnitten werden. Hierfür gibt es spezielle Krallenscheren. Keinesfalls verwenden solltest du eine Schere oder einen handelsüblichen Nagelknipser. Diese sind völlig ungeeignet und können zu Verletzungen führen. Nutze stets eine Krallenschere und achte beim Schneiden darauf, dass du keine Ader erwischt, die sich im inneren einer jeden Kralle befindet. Weitere Tipps zur optimalen Krallenpflege findest du in unserem Beitrag So schneidest du die Krallen beim Hund.

Pflege der Haare zwischen den Ballen

Um die Pfoten deines Hundes optimal zu pflegen, solltest du regelmäßig auch auf den Haarwuchs achten. Dies gilt sowohl für die Haare um die Pfoten herum als auch zwischen den Ballen. Zu lange Haare sorgen für Probleme: Sie nehmen verstärkt Schmutz auf, es können Steinchen, Kletten oder Dornen darin hängen bleiben und sie verfilzen schneller. Außerdem bilden sich bei langen Haaren leichter Schneeballen, es können sich Milben besser vermehren und der Hund besitzt eine schlechtere Haftung.

Diese kann dazu führen, dass der Hund auf glattem Boden wegrutscht und stürzt. Vor allem große schwere Rassen können sich hierbei schnell verletzen. Daher ist es wichtig, die Haare auf eine Länge zu kürzen, die mit jener der Krallen zu vergleichen ist: Sie sollten den Boden knapp nicht berühren. Zum Schneiden verwende keine lange spitze Schere, sondern eine eher kurze abgerundete. Damit lässt sich zum einen gezielter zwischen den Ballen hantieren, zum anderen ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer.

Fazit

Die Pfoten stellen für Hunde einen wichtigen Verbindungsfaktor mit ihrer Umwelt dar. Nur wenn sie regelmäßig überprüft und gepflegt werden, ist eine einwandfreie Funktionalität gegeben. Die Pfotenpflege umfasst das Schneiden der Krallen und der Haare, sowie die Pflege der Ballen. Wer hierauf stets ein Auge hat, leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung seines Hundes.

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