Wenn ein Hund nicht nur ein wenig riecht, sondern wirklich stinkt, können gesundheitliche Probleme die Ursache dafür sein.
Riecht er oder stinkt er?
Dass Hunde einen typischen Eigengeruch besitzen, ist völlig normal. Allerdings riecht nicht jede Hunderasse gleich stark. Unter anderem sind Pudel, Dalmatiner, Papillons, Salukis und Basenjis dafür bekannt, dass sie so gut wie gar nicht zu riechen sind. Nach einem Bad sind aber auch sie nicht völlig frei von einem gewissen Hundegeruch. Dieser tritt vor allem bei Hunden mit dichter Unterwolle und/oder langem Fell auf. Durch den Kontakt mit Wasser werden auf der Haut Stoffwechselprodukte freigesetzt, die für den typischen Geruch eines nassen Fells sorgen. Gesteigert wird dieser noch, wenn die Umgebungstemperaturen hoch sind. Dann erhöht sich auch das Risiko, dass im feuchtwarmen Klima des Fells Bakterien und Pilze optimale Lebensbedingungen vorfinden. Hunde mit üppigem Fell sollten sich deshalb ausgiebig schütteln dürfen. Zudem ist Abtrocknen zu empfehlen. Und wenn dieses noch nicht reicht, könnte auch zum Föhn gegriffen werden - umso schneller verfliegt der typische Hundegeruch.
Wenn Hunde sich wälzen
Sollte ein Hund nicht dauerhaft unangenehm riechen, sondern ganz plötzlich nach einem Spaziergang, dann hat er sich möglicherweise in Mist, Gülle, Kot oder Aas gewälzt. Leider finden viele Hunde diesen Duft – im Gegensatz zu uns – äußerst anziehend. Vermutet wird, dass sie dadurch ihren Eigengeruch überdecken wollen, was für Wölfe beim Anschleichen an eine Beute von entscheidender Bedeutung sein könnte. Möglicherweise wollen sie zudem Artgenossen signalisieren, wo sie gewesen bzw. was sie gemacht haben. Gerne wälzen sich Hunde auch in der Wiese, wenn sie zuvor gebadet worden sind. Das scheint vor allem dann der Fall zu sein, wenn ein Shampoo nicht geruchsarm ist. Sie wollen dadurch so schnell wie möglich den Geruch wieder loswerden. Am besten schimpft man nicht, sondern versucht sie mit einer ablenkenden Situation auf andere Gedanken zu bringen.
Wenn Hunde aus dem Maul riechen
Nach dem Fressen ist es nicht unüblich, dass ein Hund ein wenig aus dem Maul riecht. Sollte dies jedoch sehr deutlich oder dauerhaft der Fall sein, muss sein Gebiss näher betrachtet werden. Vielleicht befinden sich lediglich ein paar Speisereste zwischen den Zähnen, möglich sind aber auch eine Zahnfleischentzündung, eine Wucherung, angegriffene Zähne oder ein Tumor im Maul. In diesen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Anschließend solltest Du Dir überlegen, wie Du das Problem zukünftig in den Griff bekommen kannst. Viele Hundehalter sträuben sich davor, aber die beste Prophylaxe gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen ist regelmäßiges Putzen der Zähne. Dafür gibt es spezielle Bürsten und Zahncreme. Teste mit Deinem Hund, ob er die Prozedur mit sich machen lässt. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, Zahnstein über Ergänzungsfuttermittel entgegenzuwirken. Außerdem können Kauknochen hilfreich sein.
Achtung: Nicht immer hängt schlechter Mundgeruch mit der Zahnhygiene zusammen. Wenn der Hund aus dem Maul stinkt, können auch Magen-Darm-Probleme, Diabetes oder eine chronische Niereninsuffizienz die Ursache sein.
Wenn der Hund Blähungen hat
Zu den bösen Überraschungen, die einen während des Fernsehabends ereilen können, gehören Blähungen des Hundes. Dafür kommen mehrere Ursachen in Frage: Vielleicht verwendest du ein minderwertiges Futter, welches der Hund nur unzureichend verarbeiten kann. Diesbezüglich lohnt sich die Ernährung mit einem hochwertigen Hundefutter welches gut verträglich ist. Aber auch dann ist nicht völlig auszuschließen, dass es zu Problemen kommt, schließlich könnte der Hund an einer Futtermittelunverträglichkeit leiden. Sie hat nichts mit der Qualität des Futters zu tun, sondern bezieht sich zumeist auf ein bestimmtes Protein. Mit Unterstützung des Tierarztes kann eine Ausschlussdiät durchgeführt werden, die Aufschluss gibt.
Sollte Dein Hund häufig „Schlitten fahren“, also auf dem Po herumrutschen, könnte er an einer Entzündung des Analbeutels leiden. Sie geht mit entsprechendem Schlecken und unangenehmen Gerüchen einher. Es ist auf alle Fälle ein Besuch beim Tierarzt zu empfehlen, denn die Erkrankung ist für den Hund sehr unangenehm.
Wenn das Fell stinkt
Nicht immer hängt ein typischer Hundegeruch damit zusammen, dass der Hund ein nasses Fell hat. Dieser kann verstärkt bei älteren Hunden auftreten: Deren Hautbarriere verschlechtert sich im Laufe der Zeit und sorgt dafür, dass sich mehr Bakterien und Hefen auf der Haut niederlassen. Ebenso gibt es Rassen, die grundsätzlich etwas geruchsintensiver sein können. Dazu zählen zum Beispiel Mops, Pekingese, Cocker Spaniel und Bulldoggen. Betroffen sind häufig auch Shar-Peis aufgrund ihrer Hautfalten. Sie sauber und trocken zu halten kann eine echte Herausforderung darstellen. Wesentlich einfacher fällt dies z. B. bei Retrievern, dennoch besteht bei manchen ein etwas intensiverer Geruch. Er hängt damit zusammen, dass „Wasserhunde“ mehr Talg absondern, um sich vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Bei einem intensiven Geruch des Fells sollte dies allerdings dennoch unter die Lupe genommen werden. Möglicherweise haben sich auf der Haut Bakterien, Parasiten oder Pilze angesammelt. Zur Vorbeugung empfiehlt sich in jedem Fall eine regelmäßige Fellpflege – vor allem in der Zeit des Fellwechsels.