Futterumstellung bei jungen Hunden - vom Kinderteller zum Erwachsenenmenü
Erfahre, wann Du das Futter für deinen Junghund umstellen solltest und welche Faktoren bei der Auswahl des richtigen Futters zu beachten sind. Eine schrittweise Umstellung hilft Probleme zu vermeiden.
Ehe man es sich versieht, ist aus dem drolligen Welpen erst ein schlaksiger Junghund, dann ein junger Erwachsener geworden. Klar, dass Du Dir jetzt auch Gedanken machst, ob und wann Du seine Ernährung anpassen solltest. Vermutlich hat Dein Vierbeiner bis jetzt Welpen- oder Juniorfutter erhalten, das besonders reich an Energie und Nährstoffen ist. Nachdem er sein Wachstum nun aber weitestgehend abgeschlossen hat, ändert sich auch sein Futterbedarf.
Wann umstellen?
Das kommt darauf an, in welche Größenordnung Dein junger Hund fällt. Hunde kleiner bis mittelgroßer Hunderassen haben eine kürzere, dafür aber rasante Wachstumsphase und erreichen ihre genetisch vorgegebene Endgröße meist schon mit 10 - 12 Monaten. Deswegen kannst Du einen Hund mit einem Erwachsenengewicht von unter 10 kg schon nach Vollendung des 10. Lebensmonats umstellen, Hunde mit einem Erwachsenengewicht von 15 – 25 kg im Alter von einem Jahr.
Anders sieht es hingegen bei groß und sehr groß werdenden Hunderassen bzw. Mischlingen aus. Große Hunderassen (bis 45 kg) brauchen 15 Monate, Riesenrassen (über 45 kg) mindestens 18 Monate, bis ihr Größenwachstum abgeschlossen ist. Deswegen sollten diese Vierbeiner auch länger ein spezielles Junior-Futter erhalten und erst dann auf Nahrung für erwachsene Hunde „umsteigen“.
Welches Futter?
Vermutlich haben Dein Junghund und Du während des ersten Lebensjahres herausgefunden, welches Hundefutter am besten zu Euch passt: Trockenfutter, Nassfutter, selbst zubereitete Rationen oder ein Mix aus verschiedenen Futterarten. Die meisten Hundehalter in Deutschland füttern ihre Vierbeiner übrigens mit Fertignahrung, überwiegend Trocken- und Nassnahrung kombiniert.
Für ausgewachsene Hunde gibt es wesentlich mehr Auswahl an unterschiedlichen Futtersorten, die sich meistens nicht nur im Geschmack, sondern auch hinsichtlich des Energiegehalts unterscheiden. So gibt es vor allem beim Trockenfutter Produkte speziell für dicke, dünne, faule oder aktive Hunde – manche Hersteller bieten sogar Futtersorten für einzelne Hunderassen an. Welches Du für Deinen Hund wählen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Aktivität: Als „aktiv“ kann man Hunde einstufen, die am Tag zwischen zwei und drei Stunden gezielt bewegt werden, z. B. in Form von Spaziergängen mit und ohne Leine, Spiel dem Halter oder mit anderen Hunden, Joggingrunden oder auch mal kurzen Ausflügen am Fahrrad. Auch wöchentliche Besuche der Hundeschule oder beim Agility-Training sind hier „eingepreist“. Als geringere Aktivität wird hingegen gewertet, wenn Dein Hund weniger als eine Stunde gezielte Bewegung in Form von Spaziergängen oder Spielstunden erhält. Umgekehrt sind Hunde, die am Tag fünf Stunden oder mehr „auf Achse“ sind (z. B. Diensthunde, Jagdgebrauchshunde, Schlittenhunde in der Rennsaison oder Hütehunde) als „sehr aktiv“ einzustufen und sollten wie Leistungssportler ernährt werden. Hundefuttersorten mit den Ausrichtungen „Active“, „High Energy“ oder „Light“ tragen solchen Bedürfnissen Rechnung.
- Kastration: Die Kastration hat bei Hündin und Rüde gleichermaßen starke Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel. Insbesondere der Energiebedarf sinkt deutlich. Das solltest Du bei der täglichen Futterzuteilung unbedingt berücksichtigen, damit Dein Hund nicht übergewichtig wird. Als Faustregel kann man empfehlen, bei kastrierten Hunden ein Futter für die nächstniedrigere Aktivitätsstufe zu wählen (also z. B. ein „Light“-Produkt für einen normal aktiven Hund).
- Größe: Der Energiebedarf eines Hundes hängt auch von seiner Körpergröße ab. So haben kleine Hunderassen einen höheren „Verbrauch“ pro Kilogramm Körpermasse als große Hunde. Außerdem sollte bei Trockenfutter die Krokettengröße zum Hund passen. Deshalb gibt es Trockennahrungen häufig auch in einer „Mini“-Ausführung mit kleinerer Krokette, aber höherem Energiegehalt.
Wichtig
Bei diesen Empfehlungen handelt es sich um Erfahrungswerte. Natürlich kann es sein, dass die Bedarfe bei einzelnen Hunden von diesen Vorgaben abweichen. Aber als Ausgangspunkt für die Wahl des ersten Erwachsenenfutters für Deinen Hund sind sie bestimmt hilfreich. Dennoch solltest Du die Gewichtsentwicklung Deines Vierbeiners im Auge behalten und regelmäßig sein Gewicht oder – noch besser – seinen Body Condition Score ermitteln. Hier findest Du anschaulich beschrieben, wie das geht: https://www.napfcheck.de/uebergewicht-adipositas/
Wie umstellen?
Um Verdauungsprobleme zu vermeiden, hat sich eine schrittweise Futterumstellung bewährt. Idealerweise besorgst Du das neue Futter schon dann, wenn Du noch einen Rest vom bisher verwendeten Produkt hast. Dann beginnst Du damit, langsam steigende Mengen vom „neuen“ Futter unter das gewohnte zu mischen, z. B. nach diesem Schema:
Tag 1 & 2: ¼ neues Futter, ¾ bisheriges Futter
Tag 3 & 4: ½ neues Futter, ½ bisheriges Futter
Tag 5 & 6: ¾ neues Futter, ¼ bisheriges Futter
So kannst Du innerhalb einer Woche vom Junior- auf Erwachsenenfutter umsteigen, ohne Umstellungsprobleme zu befürchten.
Wahrscheinlich werden im Laufe des Hundelebens auch noch weitere Futterumstellungen nötig werden, da sich abhängig von den Lebensumständen und dem Alter auch die Nährstoffbedarfe ändern können. Dann solltest Du jeweils nach diesem Schema vorgehen, um es Deinem Hund so leicht wie möglich zu machen.